Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Wenig Zeit und trotzdem viel zu tun

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • #31
    ... ein Grundproblem unserer Gesellschaft ist wohl auch die Tatsache, dass viele Betriebe nur noch nach Shareholder-Value ausgerichtet sind. Moral und Ethik hat sich in vielen Bereichen schon lange aus dem Geschäftsleben verabschiedet.

    Solange der Börsenkurs eines Unternehmes Jubelsprünge macht, wenn die "Freisetzung" von einigen Tausend Mitarbeitern angekündigt wird, wird sich daran auch nichts ändern.

    Letztendlich ist es doch auch der "Kleine Mann" der mit seinem Engagement an der Börse (entweder direkt, oder indirekt über Lebensversicherung usw.) selbst an seinem eigenen Ast sägt.

    Und letztendlich verhält sich der kleine Mann auch nicht anders als die Großindustrie. Ich wohne hier sehr nahe an Tschechien und sehr viele Leute fahren da hin zum Einkaufen, zum Frisör, in die Apotheke zum Tanken usw. usw. Selbst Handwerkerleistungen wie Schreinerarbeiten usw. werden in Tschechien eingekauft. Ja selbst zum Brötchenholen fahren die Leute, die nicht zu weit weg wohnen, nach Tschechien.

    Hatte letztens ein Gespräch mit einem Rentner, der mir erzählte, dass er jetzt nach Tschechien fährt eine Brille machen lassen.

    Hab ihm dann geantwortet "Wenn der Rodenstock bei uns im Nachbarort 1000 Leute entläßt und die Produktion in den Osten verlagert, dann schreit Ihr alle, das ist eine Dreck... , aber Ihr macht im kleinen genau dasselbe, obwohl Du Deine Brille bei Apollo sicherlich genauso günstig bekommen würdest als in Tschechien"

    Auf die Frage, wie man denn hier in Deutschland seine Rente erwirtschaften könne, wenn er sein Geld in Tschechien ausgiebt, konnte er mir keine Antwort geben.

    Ein Hochpreisland kann nur dann Güter verkaufen, wenn es auch genug Leute gibt, die diese Preise bezahlen wollen.

    Und genau hier liegt das Problem, das wir haben. Es wollen zwar alle gut verdienen aber beim Konsum ist dann "Geiz ist Geil" angesagt. Dass es auf diese Art und Weise über kurz oder lang in die Hose geht, kann sich jeder ohne Taschenrechner ausrechnen.

    Und wir sind hier noch lange nicht am Ende. Denn wenn erst mal die Autoindustrie anfängt in großem Stil Leute auszustellen, wird es richtig lustig hier in Deutschland.

    Wie ja allgemein bekannt sein dürfte, gibt es weltweit im Automobilbau derzeit Überkapazitäten von mindestens 30%. Hier werden in absehbarer Zeit Werke geschlossen werden müssen.

    Und nun die Gretchenfrage: "Welche Werke werden die Automobilhersteller schließen? Die neuen Werke mit billigen Arbeitskräften oder die veralteten Werke in Deutschland mit teuren Arbeitskräften?"

    Die Antwort dürfte wohl klar sein.

    Heinz

    Kommentar


    • #32
      Du hast wohl Recht, Heinz!
      Aber einen Haken hat die ganze Geiz-ist-geil-Philosophie. Die Menschen, die unseren teuren BMW in Billiglohnländern herstellen, können ihn sich mit dem bisschen Verdienst nicht kaufen und bei uns können die vielen Arbeitslosen auch keinen BMW mehr kaufen. Wer kauft dann noch einen BMW? Der Manager, der mit seiner globalen Arbeitsstandorttheorie die große Knete gemacht hat, wird wohl bald gefeuert werden, weil die Stückzahlen sinken müssen, dass es so viele Manager nicht mehr geben wird, die einen BMW kaufen können.
      Und dann singen wir alle mit unserem ollen Heino gemeinsam: "Irgendwann sind alle gleich..."
      Und irgendwann singt es wohl die ganze Welt auf chinesisch!

      Das war noch ein letzter Schnapsgedanke zum Faschingsauskehr.
      Ein letztes Mal, Helau!8)

      Gute Nacht Deutschland!8)

      manili

      Kommentar


      • #33
        "Irgendwann sind alle gleich" genau das ist der Punkt.

        Wir leben in einem vereinten Europa, das mittelfristig wohl einen einheitlichen Lebensstandard haben wird.

        Da wir uns aber derzeit am oberen Ende der Skala befinden, kann das für uns nur bedeuten, dass wir Abstriche machen müssen.

        Heinz

        Kommentar


        • #34
          Zitat von HeinZ1
          ... ein Grundproblem unserer Gesellschaft ist wohl auch die Tatsache, dass viele Betriebe nur noch nach Shareholder-Value ausgerichtet sind. Moral und Ethik hat sich in vielen Bereichen schon lange aus dem Geschäftsleben verabschiedet.

          Solange der Börsenkurs eines Unternehmes Jubelsprünge macht, wenn die "Freisetzung" von einigen Tausend Mitarbeitern angekündigt wird, wird sich daran auch nichts ändern.

          Und nun die Gretchenfrage: "Welche Werke werden die Automobilhersteller schließen? Die neuen Werke mit billigen Arbeitskräften oder die veralteten Werke in Deutschland mit teuren Arbeitskräften?"

          Die Antwort dürfte wohl klar sein.

          Heinz
          Lieber Heinz,
          Du hast mir aus der Seele gesprochen, mich kotzt es schon länger an, dass auf uns Arbeitnehmern rum gehackt wird, oder was soll es sonst bedeuten, wenn der Hundt, ohne Not, bei niedrigsten Krankenstand, Karenztage fordert.
          Ich möchte nicht wissen, wie es uns gehen würde, wenn es keine Gewerkschaften geben würde, obwohl ich einiges was sie tun, absolut nicht verstehe.
          Die Frage ist, wie lange geht die gnadenlose Gewinnmaximierung noch gut. Wie lange ist Politik weltweit durch das Großkapital noch erpressbar.
          bin gespannt wie lange meine Signatur noch Gültigkeit hat
          Gruß Günni

          Unser Xi
          ....



          Kommentar

          Lädt...
          X